50 Jahre Königsfischen
Es müssen nicht immer die Karpfen sein...!
Morgens um sieben zogen 51 Fischer im dichten Nebel an die Ufer der Illerstrecke zwischen Illerbeuren und Ferthofen – ein jeder hatte schon ein Bündel Hoffnungen im Sinn, wie er den größten Fisch auf die feuchten Schuppen legen wird, um die ersehnten Königswürden zu erlangen.
Das 50. Königsfischen in unserem Verein hat begonnen und zeigt wie lange schon unsere Mitglieder aktives Vereinsleben praktizieren.
Auf der anderen Flussseite waren leise und gedämpft Stimmen zu hören, die einem bekannt vorkamen – erst gegen 10.00 Uhr lüftete sich dieses Geheimnis, als die Sicht besser wurde. Kalt war es nicht, doch die wärmenden Sonnenstrahlen taten dann gut. Ob auf Grund mit Blei oder Hölzel oder beim Spinnen mit Mepps und Blinker, unter dem Stöpsel mit Würmern, Boilies oder Mais – jeder war überzeugt mit seinem absolut, mit Fanggarantie ausgezeichneten Köder, den Fisch des Tages zu fangen.
Nun, die Ergebnisse waren erstaunlich und sehenswert. Erstaunlich war, dass diesmal kein Karpfen gefangen wurde. Die letzten Jahre gab es nur mit einem Karpfen die Königswürde sowie weitere Platzierungen. Diesmal sollten Barsche, Döbel und Forellen die Petrijünger zu ihrem Glück verhelfen und das mit sehenswerten Größen!
Allen voran unser neuer König! Simon Weishaupt, der sich als Gewässerwart an der Iller mehr als verdient macht, hat mit einem stattlichen Barsch mit 1170gr seinen ‚Heimvorteil‘ voll ausspielen können. Herzliche Gratulation und weiterhin viel Petri!
Ebenfalls mit einem Barsch mit 920gr landete Robert Zanker auf dem zweiten Platz und Alois Mair durfte sich mit einer Regenbogenforelle (835gr) den drittem Platz sichern. Damit erhielt er auch den Salmoniden-Pokal überreicht. Nicht zu vergessen Eddy Nowak der als Spezialist an der Iller eine Regenbognerin (680gr) als Fang vorlegte und sich somit auch wieder einmal als Preisträger auszeichnete.
Unser neuer Prinz heißt Benedikt Haug, ist 12 Jahre alt und kommt aus Lautrach.
Sein Nachbar, unser langjähriges Mitglied Thomas Graf, hatte versprochen den Buben zum Königsfischen an die Iller mitzunehmen und ihm die ersten Tricks zum Angeln zu verraten. Benedikt wurde gerade in unseren Verein aufgenommen und zeichnet sich sogleich mit einer riesigen Portion ‚Anfängerglück‘ aus. Mit einem kapitalen Döbel trat er aufgeregt um 13.00 Uhr an die Waage, die sogleich 1235gr anzeigte. Damit war der schwerste Fisch des Tages dokumentiert und er durfte voller Stolz die Prinzenkette tragen.
Wie schon die letzten Jahre besuchte uns Bastian Wufka aus Deggendorf. Ihm war es als Gastfischer gelungen mit einer Regenbogenforelle mit 640gr einen schönen Fisch auf die Schuppen zu legen. Die glücklichen Gewinner durften sich dann über Angelruten, ein Picknick-Geschirr, einen Riesenkescher und einen Tisch-Smoker sowie über eine gute Flasche Wein freuen.
Das Jahr 2020 kann schon irgendwie als ‚besonders‘ bezeichnet werden – was da alles anders ist ?! – 50 Jahre Königsfischen trotz Corona, deutlich mehr Fischer sind gekommen, kein Karpfen oder Hecht wurde gefangen, mehr Fischer konnten Fänge verzeichnen, von denen 15 zur Waage gebracht wurden. Barsche, Döbel und Regenbogenforellen verhalfen den würdigen Preisträgern zu ihrem Erfolg. Alle Teilnehmer – auch die ‚Schneider‘ – grüßen wir mit einem herzlichen und kräftigen Petri Heil!
Manfred Wiblishauser